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Ich war jetzt neun Jahre alt. Vom Besuch der höheren Schule wurde ich
ausgeschlossen. Meine Mutter versuchte, mich in der Kölner Internatsschule der
Ursulinen am Ursula-Platz, unterzubringen. Die Nonnen verhielten sich nicht direkt
ablehnend, aber auch nicht gerade hilfsbereit; man wollte sehen, was sich machen
ließe.
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Die Ursulinen verwehrten mir den Besuch ihrer Schule mit dem Hinweis:
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„Wenn das bekannt wird, müssen wir mit der Schließung unseres Internats rechnen."
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Offenbar waren sie nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Ich war sehr enttäuscht
und erlebte einen tiefgreifenden persönlichen Wandel. Die abschlägige Nachricht war
mir unverständlich. Warum war es gefährlich, ein kleines, frommes, katholisches
Mädchen in eine von katholischen Nonnen geleitete Schule aufzunehmen? Warum?
Weil mein Vater jüdischen Glaubens war, aber an den gleichen Gott wie wir glaubte,
ihm nur einen anderen Namen gab?
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